Von „klein aber fein“ bis hin zu regelrechten Kunstpalästen, die man tagelang erkunden kann, gibt es in Deutschland fast überall Kunstgalerien. Da sie vom Staat finanziert werden, sind die Preise in der Regel angemessen, und da die Deutschen selten etwas tun, ohne danach Kuchen zu essen, sind auch die Cafés oft erstklassig. Hier sind zehn Orte, an denen Sie Kunst bewundern und danach einen Snack genießen können.

Museumsinsel

Es gibt mehrere Städte in Deutschland mit Museumsinseln, aber keine ist so umfangreich wie die Berliner, die jetzt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Das Alte Museum beherbergt griechische und andere Altertümer, das Neue Museum die Büste der Nofretete und andere ägyptische Artefakte, die Alte Nationalgalerie westliche Kunst von etwa 1850 bis 1950, die Bode Skulptur und byzantinische Kunst und die Pergamon-Antike, den Nahen Osten und islamische Kunst.

Wallraf-Richartz-Museum – Köln

Das Wallraf Museum in Köln ist klein, aber fein. Es ist ein Gegenentwurf zu den zeitgenössischen Galerien, die man in den meisten Stadtzentren vergeblich sucht, oder zu den ausdauernden Leviathanen, die man dort findet. Es ist etwa 5 Minuten zu Fuß vom Kölner Dom entfernt, beherbergt ein ausgezeichnetes Café und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Farina-Duftmuseums.

Neues Museum

Das Neue Museum Staatliches Museum für Kunst und Design hat einen langen Namen, aber es besteht kein Zweifel daran, was Sie dort finden werden. (Hinweis: Es geht um zeitgenössische Kunst und Design). Die im Jahr 2000 eröffneten Galerien sind spiralförmig angelegt, wie ein Schneckenhaus. Besonders sehenswert ist die Sammlung des deutschen Malers Gerhard Richter, und auch der Skulpturengarten ist sehenswert.

MUCA

Das Museum für urbane und zeitgenössische Kunst ist das erste Museum für urbane Kunst in Deutschland. Das 2016 vom Sammler Christian Utz gegründete MUCA konzentriert sich auf Künstler wie Shepard Fairey, Herakut, Andy Warhol und Banksy sowie auf aufstrebende Künstler.

Gemäldegalerie

Auf der anderen Seite der Stadt, auf der Museumsinsel, ist die Gemäldegalerie ein Paradies für Gemälde. Holbein, Tizian, Caravaggio, Vermeer, Rubens, Rembrandt und viele andere, von denen Sie gar nicht wussten, dass Sie sie lieben: Sie alle sind sorgfältig und nach Angaben des Museums wissenschaftlich in 72 Sälen aufgehängt. Der Bestand der Gemäldegalerie ist in Europa ungewöhnlich, denn die Sammlung wurde von der Regierung und nicht von einem Aristokraten gegründet. Seit ihrer Gründung im Jahr 1815 sollte die Sammlung die gesamte Bandbreite der europäischen Kunst widerspiegeln.

Bucerius Kunst Forum

Der Leitgedanke des Bucerius Kunst Forums ist es, Kunst in neuen Kontexten zu präsentieren. So hat beispielsweise die jüngste Ausstellung von Frida Kahlo die Verbindungen zwischen europäischer und mexikanischer Kunst aufgezeigt. Das Museum ist klein – es hat nur Platz für 100 Exponate – und kann es sich daher leisten, bei der Programmgestaltung sehr genau zu sein. Das Kunst Forum leiht sich häufig Werke aus anderen Museen aus, um die Ausstellung zu vervollständigen, und wer weiß, was bei Ihrem nächsten Besuch auftauchen wird.

Gemäldegalerie Alte Meister

Wenn der Kurfürst von Sachsen nicht gerade damit beschäftigt war, Bäcker zu beauftragen, 1,8 Tonnen Weihnachtskuchen zu backen, sammelte er Kunst. Heutzutage ist der Kurfürst nicht mehr da, aber die Kunst lebt in der Gemäldegalerie Alte Meister weiter. Nun ja, das meiste davon. Während des Krieges wurde die Sammlung ausgelagert und dann von den Russen beschlagnahmt. 450 Gemälde werden noch immer vermisst, aber das Juwel der Alten Meister, Raffaels Sixtinische Madonna, kehrte wohlbehalten nach Hause zurück.

Kunst ist nur ein Wort mit vier Buchstaben

Fünfzig Kilometer nordöstlich von Dortmund, im Herzen von Deutschlands ehemaligem industriellen Kernland, ist die Werbeagentur art nur ein Wort mit vier Buchstaben, das eine Galerie mit Schwerpunkt auf Street Art und Graffiti unterhält, die eine internationale Anhängerschaft gefunden hat. Künstler wie Rookie the Weird, Jan Kalab, Bates und Adele Renault sind hier vertreten.

Städel Museum

Das 200 Jahre alte Städel Museum, offiziell Die Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, beherbergt 2.700 Gemälde, 100.000 Zeichnungen, 600 Skulpturen und 100.000 Bücher und ist damit die perfekte Abwechslung an einem Regentag in Frankfurt. Während des Krieges wurde die gesamte Kunst nach Bayern in Sicherheit gebracht und erst später von einem der Monuments Men entdeckt.

Max Ernst Museum – Brühl

Wer bei Surrealismus nur an Dali denkt, sollte sich mit dem deutschen Maler vertraut machen, der als erster dort ankam. Als Kind eines strengen, katholischen Vaters entwickelte Max Ernst eine Vorliebe dafür, sich über Autoritäten hinwegzusetzen. Später verkaufte er viele seiner Gemälde an einen Sammler, um den Umzug nach Saigon mit seiner Geliebten und ihrem Mann zu finanzieren. Neben der Ernst-Sammlung zeigt das Museum regelmäßig Ausstellungen von modernen Künstlern wie M.C. Escher, Man Ray oder Tim Burton.